Simon Sinek wurde bekannt durch einen Ted-Talk. Wobei: Bekannt ist untertrieben. Es ist der am meisten gesehene TedX-Talk! Das will schon etwas heißen. Die Plattform Ted hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen zu inspirieren und hält Konferenzen ab, um gute Ideen zu verbreiten. Mit Simon Sineks „Beginne mit dem Warum“ (Start With Why) können offenbar viele Menschen etwas anfangen. Ich würde sagen: zurecht.
Simon Sinek erläutert, warum es lähmt, wenn man sich ständig mit dem „Wie können wir etwas tun?“ und „Was können wir tun?“ beschäftigt. Für uns als Kirche meint die Beschäftigung mit „Was“ und „Wie“ in der Regel die Beschäftigung mit den eigenen Strukturen. Das ist nötig — aber ganz sicher nicht das Erste, was es zu tun gibt. Wer sich zuerst um das „Was“ und „Wie“ kümmert, bleibt eigenartigerweise rückwärts gewandt. Man muss nicht Simon Sinek folgen, wie es erst jüngst ein interessanter Beitrag auf der Fresh X-Netzwerkseite getan hat… (https://freshexpressions.de/simon-sinek-auftrag-der-kirche-ist-nicht-kirchenbaenke-zu-fuellen/)
Ich möchte hier viel lieber die Erfahrungen aus rund zehn Jahren EKD-Zentrum für Mission in der Region aufrufen: Alle Regionalentwicklungsprozesse, die bei der Struktur angesetzt haben, führten vermehrt zu kommunikativen und strukturellen Problemen samt der üblichen Konflikte. Wer hingegen über den kirchlichen Tellerrand geschaut hat, missionarisch geplant und gedacht hat sowie sich Zeit genommen hat, um gemeinsam theologische Fragen zu klären, kam trotz des langsameren Starts dann schneller voran. Das ist nicht so einfach, wenn man eben Mal eine neue Strukturmaßnahme umsetzen muss. Es ist sogar richtig hart, am Anfang zu bremsen und sich Zeit für Spinnrunden und missionarische Streifzüge in der Region zu nehmen. Wer aber aus den Erfahrungen des Zentrums für Mission in der Region klug werden will, der wird mit allen redlichen Mitteln versuchen, dafür Raum und Zeit zu schaffen.
Das erste Video will dabei helfen. Es geht um Theologie — es geht um die missio dei, die Sendung Gottes. Sie ist der Grund, warum es die Kirche gibt. Von ihr her schließt sich der Fokus und die Weite auf, um fröhlich Kirche bleiben zu können. Deswegen lade ich Euch ein, beim ersten Video zu verweilen und über Gott und seine Kirche nachzudenken. Es lohnt sich.